Sonntag, 25. Oktober 2015

Von Pferdemännern und Gangsalat - Kurzporträt einer besonderen Pferderasse

Island fasziniert. Jeden. Dieses Land im Nordmeer bietet unzählige Besonderheiten – und doch darf eine ganz sicher nicht vernachlässigt werden: das Islandpferd.


Ich möchte ganz kühn behaupten, dass ohne diese Pferde, die von den ersten Siedlern zur Landnahmezeit nach Island gebracht wurden, eine längerfristige Besiedlung Islands unmöglich gewesen wäre. Klein, aber zäh und unglaublich stark und ausdauernd sind sie, können erwachsene Männer und schwere Lasten über tagelange Strecken tragen, Wasserläufe und breite Ströme überwinden und auch im tiefsten Schneetreiben den sicheren Weg nach Hause finden. Für den Menschen waren sie eine unverzichtbare Hilfe, und sie sind es noch heute, beispielsweise beim allherbstlichen Schafabtrieb aus dem Hochland. Daher kommt wohl auch das besondere Verhältnis, das die Isländer seit jeher zu ihren Pferden haben – man begegnet sich auf „einer Augenhöhe“, Pferde sind Persönlichkeiten, Freunde, nicht selten Lebensretter. Und irgendwie passt es dann total ins Bild, dass Reiter in Island nicht Reiter genannt werden. Man sagt „hestamaður“, übersetzt „Pferdemensch“.- Die Pferde wachsen in Island größtenteils wild auf, sind so von der Rauheit der Natur geprägt, selbstständig, trittsicher, unermüdlich. Im Winter graben sie im Schnee nach Futter, einen Unterstand oder gar Stall brauchen sie nicht – Felsen als Windschutz reichen zum Überleben... Auch die Fohlen kommen im Freien zur Welt, spielen und rennen über arktische Buckelwiesen und Geröllfelder - eine besondere, für das Islandpferd typische Ausstrahlung ist das Resultat. Eine Ursprünglichkeit, fast Wildheit, die gepaart ist mit Charakterstärke, Freundlichkeit, Verantwortungsbewusstsein – und den einzigartigen Gangarten, die nicht nur elegant aussehen, sondern auch sehr bequem sind. Denn die Islandpferde verfügen über fünf Gangarten (nicht drei, wie ein „normales“ Pferd!) die berühmteste davon ist der Tölt. Bis ins hohe Tempo für den Reiter fast erschütterungsfrei...so zaubert diese Gangart beinahe jedem, der es erlebt, ein Strahlen ins Gesicht! 



Die Islandpferde sind ein Teil von Island und der isländischen Kultur – aber durch ihre faszinierenden Eigenschaften haben sie in den letzten Jahren weite Teile des Kontinents erobert, sogar in Amerika und Australien gibt es inziwschen Isländer! Ob als Freizeit-, Familien, Sport-, Spaß- oder Zuchtpferd, das Islandpferd ist fast überall auf der Welt bekannt und beliebt. Sogar eine Weltmeisterschaft für Islandpferde gibt es...

Gastartikel von Irina (bei Interesse könnt ihr gern bei mir vorbeischauen www.onthewaytofindanewhorizon.wordpress.com )

Freitag, 16. Oktober 2015

Keine Angst vor der Freiheit - 6 Gründe alleine zu reisen

Viele reagieren etwas erschrocken, wenn man berichtet , das man gerne alleine Unterwegs ist. Nicht nur wegen der ¨Gefahren¨ die einem in fremden Ländern über den Weg laufen können, sondern auch weil sie Angst vor der Einsamkeit haben.
Ich möchte nicht aufschließen, dass es in einigen Ländern (vor allem für uns Frauen) riskanter ist alleine zu reisen, als mit einer  Begleitung, allerdings gibt es durchaus gewichtige Argumente, warum du trotzdem unbedingt mal alleine Reisen solltest. Meine persönlichen Gründe alleine zu reisen dafür habe ich aufgelistet::



1.Du musst auf Niemanden Rücksicht nehmen, egal ob es um die Reiseroute, Locations zum Abendessen, Reisetempo, Lebensmitteleinkäufe, oder  das Treffen mit anderen Backpackern geht. Die Entscheidung liegt immer bei dir alleine. Kompromisslos kannst du dich treiben lassen und kommst damit dem Gefühl absoluter Freiheit am nächsten.

2.Du lernst viel schneller andere Menschen kennen. Das gilt sowohl für andere Backpacker, als auch für Locals. Wer in Gruppen reist bleib meistens in dieser Gruppe und spricht dann auch zum großen Teil der Reise seine Muttersprache. Wer alleine reist  spricht meistens hauptsächlich Englisch, oder eben die Sprache des Landes, das er gerade bereist, vorausgesetzt er beherrscht sie.

3. Und auch dich selbst lernst du besser kennen, denn wenn du im Kontext einer Gruppe, die dich möglicherweise schon lange kennt jemanden kennen lernst bleibst du automatisch in der (möglicherweise veralteten) Rolle, die du in dieser Gruppe vertrittst. Wenn du aber alleine jemanden kennen lernst, dann bist du genau die Person, die du eben gerade bist.
Wenn du zum Beispiel mit Freunden verreist, die du noch aus deiner Schulzeit kennst, werden sie dich immer noch ein bisschen als den Menschen wahrnehmen, der du in der Schulzeit warst, obwohl du dich natürlich weiterentwickelt hast, und deshalb verhältst du dich dann auch automatisch ein bisschen so, wie du dich eben damals verhalten hast. Wenn ihr dann gemeinsam neuen Menschen begegnet bist du ja nicht zu dieser neuen Person ganz anders. Wenn diese Schulfreunde allerdings nicht da sind musst  du nicht derjenige sein der du in dieser Gruppe bist, sondern kannst neuen Personen komplett unbefangen entgegen treten und merkst dabei, wer du selbst , gelöst von allen Gruppen, bist.


4. Du reist viel intensiver, da du nicht durch Gespräche über die Heimat, die Arbeit, das Studium oder die Familie von den großartigen Sachen abgelenkt wirst, die dir das neue Land bietet.

5.Dein Selbstbewusstsein wird  in dem Moment, in dem du merkst, das du vollkommen alleine in einem Fremden Land auskommst und es überhaupt kein Problem ergibt von A nach B zu kommen, eine Übernachtungsmöglichkeit oder etwas zu  Essen zu finden, extrem gestärkt. Dieses Gefühl von Unabhängigkeit nimmst du mit nach Hause.


6. Du hast endlich, komplett aus dem gewohnten Tagesrhythmus gerissen, Zeit dich mit den Gedanken auseinander zu setzen, die du immer vor dir her geschoben hast. Zeit, die komplett dir alleine gehört, die du mit niemanden Teilen musst. 

Deshalb solltest du auf keinen Fall vergessen ein Reise-Tagebuch einzupacken, um alles Erlebte und Gedachte festzuhalten und besser verarbeiten zu können.
Ich hoffe meine Gründe alleine zu reisen haben dich inspiriert und dir Mut gemacht!
Also lass es einfach auf einen Versuch drauf ankommen!


Dienstag, 15. September 2015

Earthquake Festival 2015

Das Wetter hielt sich höflich bedeckt, als wir am Freitag in Berlin starteten um nach Karstädt zum Earthquake Festival 2015 zu fahren, sodass ich schon befürchtete, dass der Sommer doch schon vollends vorbei wäre. Diese Befürchtung wurde weitesgehend wiederlegt.

Nach einer zweistündigen Autofahrt kamen wir in der Nähe von Karstädt an. Die Einfahrt zum Festival war so unscheinbar, dass wir erstmal daran vorbei gefahren sind.

Da es keinen VVK gab, mussten wir die Tickets vor Ort kaufen. Und bekamen die frohe Btschaft, dass wir das Auto mit auf das Festivalgelände nehmen durften. Langsam rollten wir dann zum Campingplatz und entdeckten auf dem Weg 4 Dixie-Klos. Das fand ich für 4000 Facebook-Zusagen (laut meinen Mitfahrern), ziemlich optimistisch bemessen. Später stellte sich dann herraus, dass es zwar noch ein paar meht Dixis gab, diese aber ¨VIP¨ seien. Somit hätte man dort pro Klogang 50 ct, oder eine Klo-Flatrate von 10 Euro bezahlen können.

Ich entschied mich, nicht fürs Pinkeln zu bezahlen und bereute es nicht. Erstaunlich viele hatten sich ein VIP-Klo-Bändchen gekauft, sodass die 4 Normalsterblichen-Dixies bis  zum Schluss annehmbar blieben.

Gegen 13 Uhr (wir waren recht früh angereist) setzte der Beat ein. Vorerst allerdings nur auf der Moonstage. Es gab eine Moonstage und eine Earthstage, wobei ich wage zu behaupten, dass es sich bei der Earthstage um den Mainfloor handelte.

Nach und nach füllte sich der Campingplatz und der erste Blick auf die Moonstage offenbarte, dass es sich um ein recht gemischtes Publikum handelte, wobei gegen 16 Uhr ein gut geschätztes Viertel  mental schon auf Wolke 9 schwebte..

Abends war es dann schon recht voll auf dem Campingplatz, die Dixies waren aber immernoch Ok. Als es dann auch auf der Earthstage losging pilgerte ich vorerst entgültig rüber zum Festival-Gelände. Nachts entwickelte dieses seinen ganz besonderen Zauber. Lichtinstallationen schmückten die Wege und natürlich auch die Stages.

Auch das gemütliche Chai-Zelt war mit Lampignons geschmücktt. Schon für 1,50 konnte man dort Chai kaufen, der im überigen wirklich lecker war. Auch die anderen Preise hielten sich in Grenzen

Die Party ging bis zum  Samstag Vormittag, ich aber entschied mit schon schlafen zu gehen, als die Sonne noch nicht aufgegangen war. Dafür war ich dann am nächsten Morgen frisch un hellwach, Der Samstag versprach sonnig zu werden und so entschlossen sich viele mit Shuttle-Frank für 2 Euro pro Fahrt nach Karstädt zu fahren und dort in der öffentlichen Schwimmhalle für weitere 2 Euro zu Duschen. Das Unterfangen kostete also insgesammt 6 Euro. Ich entschied, das Geld lieber in Chai zu investieren und bediente mich am gestellten Wasservorrat.

Im Gegensatz zum sommerlichen Tag entpuppte sich die Nacht als herbstlich und schmückte sich ab ca 2:30 mit leichtem Regen, de Stimmung blieb aber ausgelassen. Die Stages waren nun noch voller, denn viele sind erst am Samstag gekommen, vielleicht auch weil der Ticketpreis gestaffelt günstiger wurde.


Einige Acts hatten sogar eine Feuer-Show (auf der  Earthstage).
Obwohl die Musik noch weiterlief und wir erst Montag hätten abreisen müssen packten wir Sonntag gegen 12 unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Heimweg nach Berlin.
Insgesammt war das Earthquake Festival 2015 ein gelungenes gemütliches Festival, das die letzten Sonnenstrahlen stilvoll eingefangen hat.

Montag, 7. September 2015

10 Berlin-Highlights



Da ich meine Heimat, Berlin, vorerst verlasse um ins wundervolle Leipzig zu ziehen möchte ich noch einen offenen Liebesrief an Berlin verfassen. Berlin ist einfach eine tolle, dynamische Stadt, in der jeder so sein kann wie er möchte und das auch tut. Ich bin bis jetzt in keiner Stadt so vielen komischen, interessanten, liebenswürdigen Personen auf einem Haufenbegegnet. Ob zum Leben, oder für ein paar Jahre, oder auch nur für einen Urlaub, jeder sollte mal hier gewesen sein.


Nun folgen also 10 Berlin-Highlights, die die Stadt für mich zu etwas ganz besonderem und zu meiner Heimat machen:

1. ...dass ich mich nicht traue, in den Kreisverekehr um die Gold-Else (Freiheitsstatue) zu fahren. Wer mal da gewesen ist, der weiß wovon ich rede.



2. ...dass du theoretisch einfach jeden einzelnen Tag in der Woche Feiern gehen kannst... es hat immer irgendein cooler Club offen. Ob Afterwork-Partys oder wilde Donnerstagsnächte, in Berlin ist einem einfach nie langweilig.

3. ...am Brandenburger Tor Slalom durch die Selfi-Stick-Touris zu fahren. Generell ist Fahrradfahren in Berlin super, denn man muss sich nicht in die engen, öffentlichen Verkehrsmittel quetschen um von A nach B zu kommen, braucht aber auch nicht 3 Stunden, sondern im Normalfall maximal eine. Allerding muss dabei bedacht werden, dass die Stadtzentren Berlins alle recht weit auseinander liegen, man sollte also etwas Zeit einplanen.


4. ...die vielen Flohmärkte. Vor allem Sonntags ist Berlin ein Paradies für Flohmarkt-Bummler. Der Klassiker ist natürlich der Mauerpark-Flohmarkt, aber auch der Flohmarkt am Boxhagener Platz ist durchaus einen Besuch wert.

5. ...die wundervollen Locations, von denen einige direkt an der Spree (Landwerkanal) gelegen sind. Sie können einen auf eine bezaubernde Art aus dem Alltag reissen, die den Großstadttrubel und seine Verpflichtungen durchaus vergessen lässt. Eine dieser Locations ist die Ipse (siehe Foto).



6. ...all die Parks wie, z.B. der Friedrichshain. Obwohl Berlin zweifelsohne eine schnelle, hektische Großstadt ist beherbergt es viele kleine, grüne Inseln, die das Treiben entschleunigen.

7. ...Projekte wie der Bücherbaum. Wer als Backpacker in Berlin unterwegs ist und ein Buch zuende gelesen hat, der muss es nicht wegschmeißen und ein neues kaufen, sondern er kann es einfach im Bücherbaum gegen ein neues tauschen. Dieser Baum befindet sich ein der Sredzkistraße in Prenzlauer Berg und ist Teil eines Projektes namens Book-Crossing.



8. ...komische Nebenjobs, wie professionelles Schlangestehen oder Klatschen lassen sich auch am einfachsten in Berlin finden.

9. ...die Überpopulation an Cafés in Pernzlauer Berg. Wenn man vier oder fünf Cafés nebeneinander hat, dann kann einem die Auswahl schon schwer fallen.

10. ...die Spätis. Man trifft sich zum Vorglühen nichtmehr in einer Bar, sondern vor einem Späti. Freitag abends kommt man manchmal fast nicht durch die Menschentraube vor den Kiosken hindurch, von der jeder mit gekühlten Bier ausgestattet ist.

Das sind also meine persönlichen 10 Berlin-Highlights und auf jeden Fall ein paar Gründe Berlin mal mit einem Besuch zu beehren.

Montag, 31. August 2015

Artlake Festival 2015

Einen Katzensprung von Berlin entfernt, drei Tage Kunst, Kultur, Natur, Festivalstimmung - das klingt durchaus verlockend, also pack ich meine sieben Festival-Sachen und mach mich auf die Socken zum Artlake Festival 2015. 


Meine nächtliche Anfahrt schmückt sich mit den Lichtern der Flughafens, der unmittelbar neben dem Festivalgelände steht. Wie gut, dass der Bass die startenden Flugzeuge übertönen wird.
Der Zeltplatz ist schon recht voll, jeder campt wo er will. Das gefällt mir und ich quetsche mein Mini-Zelt, das mich schon durch Island begleitet hat, irgendwo dazwischen, nicht an den Rand, da wird sicher später hingepinkelt.

Dann geht es Richtung Festivalgelände, immer den Ohren nach, quer durch die "Food-Area", in der viele kulinarische Kunsstücke präsentiert werden. Auch der vegane Feinschmecker findet hier sein Glück.


Das Gelände selbst ist mitten im Wald, mehrere kleine Stages, liebevoll dekoriert. Überall Lichterketten, Lampenschirme und Glitzer, sodass ich ausnahmsweise beim Tanzen die Augen auflasse. Die Stimmung ist ausgelassen, aber entspannt. Ich habe das Gefühl die einzige zu sein, die sich keinen Glitzer ins Gesicht geschmiert hat, aber ich werde nicht komisch angeguckt.


Es wird bis zum Vormittag getanzt (und noch weiter, Insel Endlos macht ihrem Namen volle Ehre), aber ich falle in mein Zelt, als es noch dunkel ist. 

Nachts ist es zu kalt, tagsüber zu warm. Ich habe auf Erfrischung aus dem groß angekündigten Kiekebusch-See gehofft, aber traue mich nicht ins Wasser, die Farbe schreckt mich ab...


Gott sei Dank gibt es Trinkwasser und einen Wasserschlauch an dem man sich kurz frisch machen kann, bevor es zu den Workshops geht. Das Angebot ist vielfältig, aber die Hälfte der Workshops und Diskussionsrunden bewegt sich im erotischen Themenbereich: Bondage-Workshop, Orgasmus-Workshop, Diskussionen zur offenen Beziehung... scheint aber, laut meinen Zeltnachbarn ganz interessant gewesen zu sein.

Es bleibt noch genug Zeit sich in eine der Hängematten zu legen, oder in das große Netz, und zu entspannen, bevor es Nachts wieder los geht.
Glücklicherweise wird der Tag eher bei den Workshops und Hängematten als bei einer Runde Flunkyball verbracht, sodass die Stimmung verträumt-zivilisiert bleibt.

Sobald die Sonne untergeht kommen die Werke der Dekorations-Künstler wieder zur vollen Geltung.




Viele Lichtinstallationen laden zwischen den Floors zum verweilen ein, das entschleunigt die ganze Feierei, die wieder bis zum Vormittag andauert. Für den Nüchternen aber erlischt der Zauber mit der aufgehenden Sonne.


Dann beginnt sich der Zeltplatz langsam zu leeren, das Festivalgelände aber bleibt voll, denn nun kommen einige Sonntags-Besucher dazu. Wieder gibt es viele Workshops zwischen "Nudistentrunk" und "Yoga". Der unermütliche Bass, der auf dem Kompletten Gelände zu hören ist dreht noch bis Mitternacht seine Runden, aber ich mach mich auf den Heimweg. Es dauert eine Weile bis ich den gleichmäßigen Beat aus dem Kopf bekomme.

Ingesamt war das Artlake Festival 2015 eine gelungene Veranstaltung: viel Kunst, viel Musik, viel Sand, viele Bäume, wenig See, aber viel Spaß!

Mittwoch, 19. August 2015

Das Island-ABC - 26 Tipps für Island

Wenn man ein Land wie Island 1 Monat lang betrampt, bekommt man viele Hinweise und Tipps von Locals, oder anderen Urlaubern. Diese Tipps für Island möchte ich gerne weitergeben. Ich würde mich freuen, wenn ich dem einen oder anderen damit behilflich sein kann. Also, los gehts:

 A wie Alkohol, der ist ja bekanntermaßen auf Island sehr teuer. Die einzige günstige Art "Alkohol" zu kaufen ist, auf das Light-Bier in den Supermärkten zurück zu greifen. Dieses hat ca 2,5 Prozent und ist somit das einzige Gesöff, dass man außerhalb der Vinbudin kaufen kann.

 B wie Bonus, die günstigste Supermarkt-Kette Islands und außerdem sehr gut ausgerüstet. Allerdings gibt es nicht so viele Bonuse (Bonüsse? Boni?), vor allem im Osten und Norden der Insel, deshalb lohnt es sich mal einen Blick auf die Bonus-Landkarte zu werfen, die in den kostenlosen Reiseführern vor Ort (Rund um Islands) zu finden ist, bevor man seinen Trip plant.

 C wie Camping, wohl das einzige was in Island günstiger als in Deutschland ist. Es gibt wirklich viele Campingplätze und die meisten sind auch sehr gut ausgerüstet. Eine Liste (mit Preisen) von den Campingplätzen die ich besucht habe findest du hier.
 D wie deutsche Touristen, von denen man ja sagt sie seien überall zu finden. Das stimmt auch, nur verhalten sie sich nicht sonderlich auffällig und tarnen sich gut. Man sagt, die meisten Radfahrer auf Island seien Deutsche...
 E wie Elfen, denn es heißt ja, das die Isländer an Elfen glauben. Tatsächlich behauptet kaum ein Isländer von deren Existenz überzeugt zu sein, jedoch möchte auch keiner ihr Dasein ausschließen. Deshalb wurden vorsichtshalber einige Straßen nicht asphaltiert, da sie durch eine Elfenkolonie führen.



 F wie Fähre: Die Fähre Norröna kommt alldonnerstaglich im pittoresken Hafenstädtchen Seydisfjördur an und bringt Massen an Urlaubern über die Faröer Inseln nach Island. Hier gehts zu meinem Artikel über besagtes Städtchen.

 G wie Geld, welches in Island lieber in Kartenform verwendet wird. Man kann dort wirklich alles mit seiner Kreditkarte zahlen, sogar das Klo, oder Pommesbuden. In Island zahlt man mit isländischen Kronen (2015 1€ etwa 147 ISK).
 H wie Hottub: Jedes noch so Kleine Dorf hat ein Schwimmbad und wirklich jedes Schwimmbad hat einen Hotpot/Hottub. Wer möchte kann in Island also 3 mal am Tag in einen Hotpot/Hottub hüpfen. Bei einigen Campingplätzen ist der Hotpot sogar im Preis inkludiert.
 I wie Import, mit dem man in Island recht sensibel umgeht. Aktuelle Informationen findest du hier, auf der Seite des isländischen Zollamtes.
 
 J wie Job: im Sommer gibt es auf Island jede Menge Arbeit zu erledigen, vor allem wegen der Touristen-Massen. Wer also an einem Sommerjob auf einem Campingplatz, oder in einer Touristeninformation interessiert ist, der sollte nicht im Winter kommen. Die Gehälter sind,wie es die Lebensmittelpreise vorraussetzen, gut. Wenn du dich für die Lebenshaltungskosten in Island interessierst kannst du hier meine Berechnungen dazu anschauen.


 K wie Kälte: Vielleicht liegt es daran, dass ich mir für meinen vierwöchigen Campingtrip ausgerechnet den kältesten Sommer seit Jahrzehnten (laut Locals) ausgesucht habe, aber ich kann jedem nur zu einem paar Wollsocken und Handschuhen raten. Auch wenn sich das im Sommer komisch anfühlt.


 L wie Leitungswasser, welches in kaltem Zustand bedenkenlos getrunken werden kann. Das warme hingegen riecht schweflig und ist auch ungesund. 
 M wie Mitternachtssonne: In Iceland I wear my sunglasses at night!

 N wie Nordlichter, die man mit etwas Glück und klarem Himmel sogar schon im August sichten kann!

 O wie Obst: Da frisches Obst im Supermarkt recht teuer ist wird empfohlen dieses direkt bei den Höfen zu kaufen.

 P wie Pferde, auf keinen Fall Pony zu den kleinen Islandpferden sagen. Damit erntest du nur böse Blicke!
 Q wie Quark,naja, nicht wirklich Quark, sondern Skyr. Skyr ist eine (laut der Marke Arla) traditionell isländische Frischkäsezubereitung. Skyr wird dort so wie Jogurt gegessen, es gibt auch Skyr-Drinks und so weiter und sofort.Vor kurzem wurde ein 50 Jahre altes Fass Skyr ausgegraben und, wer hätte das gedacht, war noch essbar!

 R wie Ringstraße, eigentlich die einzige richtige Straße auf Island, die man auch ohne 4x4 befahren kann. Sie führt einmal um die Insel und wird von den meisten Urlaubern umrundet. Lustiger Weise ist sogar die Ringstraße in manchen Teilen Schotter-Weg.

 S wie Stadt: Eine (mit entsprechend großen Buchstaben auf der Karte markierte "Stadt" in Island definiert sich offensichtlich durch eine Tankstelle, einen Supermarkt und gefühlte 15 Einwohner. Ein tolles Beispiel für so eine "Stadt" bietet zum Beispiel Hveragerdi, 50 km von Reykjavik.
 T wie Touristenmassen: Wer flexibel und kälteresistent ist und manchmal lieber alleine mit Naturwundern Islands sein möchte, der sollte sich Touristenattraktionen wie zum Beispiel den Skaftafell Nationalpark oder die Gletscherlagune Jökulsarlon früh morgens oder spät abends anschauen, denn hell genug ist es ja lang genug.
 U wie Umweltverschmutzung: Leider kommt es seit dem touristischen Aufschwung auf Island immer wieder zu massiver Umweltverschmutzung, sowohl bei den Natur-Attraktionen als auch beim Wildcampen! Ich möchte an dieser Stelle die Bitte aussprechen, vorsichtig und sensibel mit der Natur dort umzugehen!
 V wie Vögel, welche während der Brutzeit und danach äußerst aggressiv sein können. Ich habe von einigen anderen Urlaubern gehört sie seien angegriffen worden. Das machen die Vögel nicht aus Boshaftigkeit, sondern um ihre Jungen zu schützen. Bewege dich also wenn möglich nicht zwischen eine Mutter und ihre Küken. Falls es doch zu einem Angriff kommt, dann halte etwas, höher als deinen Kopf, in die Luft, denn der Vogel greift immer den höchsten Punkt an. 
 W wie Wasserfall: Ein besonderer Spaß besteht darin zunächst 2 Minuten auf einen Wasserfall zu schauen und dann daneben auf etwas unbewegliches... try it! 
 X wie (E)Xtravagant: Die Hipster sind auch in Island angekommen, aber auch was das Ausgeh-Outfit in Reykjavik betrifft sollte man etwas wählerisch sein.
 Y wie Yurts/ Jurten: Die kann man da zur Übernachtung mieten, z.b. über Airbnb... was gibt es romantischeres...

 Z wie Zelten: Wer sich, wie ich, entscheidet zu Zelten, der sollte gut ausgerüstet sein. Du kannst zur Inspiration und Sicherheit gerne hier einen Blick auf meine Packliste für 4 Wochen Campingurlaub in Island werfen.


So, das waren meine Tipps für Island. Ich hoffe ich konnte den einen oder anderen damit Unterhalten oder informieren.
In diesem Sinne: Bless!

Sonntag, 16. August 2015

Die ultimative Packliste für Island (4 Wochen Camping)

Hinter mir liegen 4 Wochen Island-Camping-Urlaub im kältesten Sommer seit 30 Jahren (laut Locals). Trotz ausgiebiger Planung war meine Packliste natürlich nicht perfekt, aber deine kann es werden! Hier erstelle ich nämlich jetzt eine Packliste für Island, wie ich sie am liebsten gehabt hätte, für meionen 50l-Rucksack. Diese Packliste ist nun für Frauen augelegt, aber lässt sich mit etwas Fantasie bestimmt auch so umwandeln, dass sie für die Herren der Schöpfung passt.




Kleidung

1 BH
1 Sport-BH
Buff
Saron
Sonnenbrille
1 Paar Flieshandschuhe
1 Jeans/ Treckinghose
1 Jogginghose (auf jeden fall gefüttert)
1 Strumpfhose (Wolle/ baumwolle)
6 Slips
4 Paar Socken
1 Paar dicke Socken
1 Fleece-jacke
1 Pulli(seeehr dick)
4 Tops
Notfallponcho, der sich zur Not auch als Plane verwenden lässt
Flipflops
Stiefel (Ich laufe ohnehin nur in Dr.Martens rum)
Bikini
1 Paar Overknees
1 Bluse
1 Regenjacke/ treckingjacke/Windjacke


Schlafen

Isomatte
Zelt
Schlafsack
2 Aufblasbare Kissen
Oropax
Schlafbrille

Küche

Kocher (+Gas)
Kochgeschirr
Messer/Gabel/Löffel/Dosenöffner-Tool
Pfeffer/Salz-Streuer
Schwamm (kann man halbieren, dann ist er... wer hätte das gedacht... halb so klein)
Salz
Zucker
Speiseöl
2 Feuerzeuge
Streichhölzer
6 Plastiktüten
2 Tüten Tomatensoße
1 Wasserflasche
2 packungen Nussmischung
verschiedene Tees, viele davon
1 Plastik-Glas Erdnussbutter

Kosmetik

Sonnencreme
Handwaschmittel
Deo
Shampoo
Seife
Gesichtscreme
Bürste
Zahnpasta
Zahnbürste
Mundwasser
Reisehandtuch
3 Haargummies
Vaseline
Lippenpflege
Nagelfeile
Reinigungstücher
Handcreme (man, hätte ich die Nötig gehabt)

Apotheke

Erste-Hilfe-Set
Normale Pflaster
Griphel
Aspirin
Kohletabletten
3 Beutel Magen-Darm-Tee
3 Beutel Erkältungs-Tee
Emser Salz
Desinfektionsmittel
Insektenspray
Traubenzucker

Elektronik

Handy
Powerbank
Kopfhörer
Aufladekabel

Sonstiges

Reise-Unterlagen
Kompass
Tagebuch
Schreibzeug
Faltrucksack
Stoffbeutel
Pfefferspray (für Tramper)
Portmonaie
Schlüssel
Lilliput Deutsch-Englisch Wörterbuch
Island Straßenkarte
Nähzeug
Kleber (Alleskleber)
Taschentücher
Tape
2 große blaue Müllsäcke
Schnur
Hüfttasche

Also: würde ich nocheinmal losziehen würde ich es besser wissen, aber es beruhigt mich auch schon, dass ich damit vielleicht dem einen oder anderen mit meiner Packliste für Island weitergeholfen habe. Ich wünsche dir, falls du grade in der Reiseplanung steckst, einen wundervollen Urlaub!