Montag, 31. August 2015

Artlake Festival 2015

Einen Katzensprung von Berlin entfernt, drei Tage Kunst, Kultur, Natur, Festivalstimmung - das klingt durchaus verlockend, also pack ich meine sieben Festival-Sachen und mach mich auf die Socken zum Artlake Festival 2015. 


Meine nächtliche Anfahrt schmückt sich mit den Lichtern der Flughafens, der unmittelbar neben dem Festivalgelände steht. Wie gut, dass der Bass die startenden Flugzeuge übertönen wird.
Der Zeltplatz ist schon recht voll, jeder campt wo er will. Das gefällt mir und ich quetsche mein Mini-Zelt, das mich schon durch Island begleitet hat, irgendwo dazwischen, nicht an den Rand, da wird sicher später hingepinkelt.

Dann geht es Richtung Festivalgelände, immer den Ohren nach, quer durch die "Food-Area", in der viele kulinarische Kunsstücke präsentiert werden. Auch der vegane Feinschmecker findet hier sein Glück.


Das Gelände selbst ist mitten im Wald, mehrere kleine Stages, liebevoll dekoriert. Überall Lichterketten, Lampenschirme und Glitzer, sodass ich ausnahmsweise beim Tanzen die Augen auflasse. Die Stimmung ist ausgelassen, aber entspannt. Ich habe das Gefühl die einzige zu sein, die sich keinen Glitzer ins Gesicht geschmiert hat, aber ich werde nicht komisch angeguckt.


Es wird bis zum Vormittag getanzt (und noch weiter, Insel Endlos macht ihrem Namen volle Ehre), aber ich falle in mein Zelt, als es noch dunkel ist. 

Nachts ist es zu kalt, tagsüber zu warm. Ich habe auf Erfrischung aus dem groß angekündigten Kiekebusch-See gehofft, aber traue mich nicht ins Wasser, die Farbe schreckt mich ab...


Gott sei Dank gibt es Trinkwasser und einen Wasserschlauch an dem man sich kurz frisch machen kann, bevor es zu den Workshops geht. Das Angebot ist vielfältig, aber die Hälfte der Workshops und Diskussionsrunden bewegt sich im erotischen Themenbereich: Bondage-Workshop, Orgasmus-Workshop, Diskussionen zur offenen Beziehung... scheint aber, laut meinen Zeltnachbarn ganz interessant gewesen zu sein.

Es bleibt noch genug Zeit sich in eine der Hängematten zu legen, oder in das große Netz, und zu entspannen, bevor es Nachts wieder los geht.
Glücklicherweise wird der Tag eher bei den Workshops und Hängematten als bei einer Runde Flunkyball verbracht, sodass die Stimmung verträumt-zivilisiert bleibt.

Sobald die Sonne untergeht kommen die Werke der Dekorations-Künstler wieder zur vollen Geltung.




Viele Lichtinstallationen laden zwischen den Floors zum verweilen ein, das entschleunigt die ganze Feierei, die wieder bis zum Vormittag andauert. Für den Nüchternen aber erlischt der Zauber mit der aufgehenden Sonne.


Dann beginnt sich der Zeltplatz langsam zu leeren, das Festivalgelände aber bleibt voll, denn nun kommen einige Sonntags-Besucher dazu. Wieder gibt es viele Workshops zwischen "Nudistentrunk" und "Yoga". Der unermütliche Bass, der auf dem Kompletten Gelände zu hören ist dreht noch bis Mitternacht seine Runden, aber ich mach mich auf den Heimweg. Es dauert eine Weile bis ich den gleichmäßigen Beat aus dem Kopf bekomme.

Ingesamt war das Artlake Festival 2015 eine gelungene Veranstaltung: viel Kunst, viel Musik, viel Sand, viele Bäume, wenig See, aber viel Spaß!

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