Sonntag, 25. Oktober 2015

Von Pferdemännern und Gangsalat - Kurzporträt einer besonderen Pferderasse

Island fasziniert. Jeden. Dieses Land im Nordmeer bietet unzählige Besonderheiten – und doch darf eine ganz sicher nicht vernachlässigt werden: das Islandpferd.


Ich möchte ganz kühn behaupten, dass ohne diese Pferde, die von den ersten Siedlern zur Landnahmezeit nach Island gebracht wurden, eine längerfristige Besiedlung Islands unmöglich gewesen wäre. Klein, aber zäh und unglaublich stark und ausdauernd sind sie, können erwachsene Männer und schwere Lasten über tagelange Strecken tragen, Wasserläufe und breite Ströme überwinden und auch im tiefsten Schneetreiben den sicheren Weg nach Hause finden. Für den Menschen waren sie eine unverzichtbare Hilfe, und sie sind es noch heute, beispielsweise beim allherbstlichen Schafabtrieb aus dem Hochland. Daher kommt wohl auch das besondere Verhältnis, das die Isländer seit jeher zu ihren Pferden haben – man begegnet sich auf „einer Augenhöhe“, Pferde sind Persönlichkeiten, Freunde, nicht selten Lebensretter. Und irgendwie passt es dann total ins Bild, dass Reiter in Island nicht Reiter genannt werden. Man sagt „hestamaður“, übersetzt „Pferdemensch“.- Die Pferde wachsen in Island größtenteils wild auf, sind so von der Rauheit der Natur geprägt, selbstständig, trittsicher, unermüdlich. Im Winter graben sie im Schnee nach Futter, einen Unterstand oder gar Stall brauchen sie nicht – Felsen als Windschutz reichen zum Überleben... Auch die Fohlen kommen im Freien zur Welt, spielen und rennen über arktische Buckelwiesen und Geröllfelder - eine besondere, für das Islandpferd typische Ausstrahlung ist das Resultat. Eine Ursprünglichkeit, fast Wildheit, die gepaart ist mit Charakterstärke, Freundlichkeit, Verantwortungsbewusstsein – und den einzigartigen Gangarten, die nicht nur elegant aussehen, sondern auch sehr bequem sind. Denn die Islandpferde verfügen über fünf Gangarten (nicht drei, wie ein „normales“ Pferd!) die berühmteste davon ist der Tölt. Bis ins hohe Tempo für den Reiter fast erschütterungsfrei...so zaubert diese Gangart beinahe jedem, der es erlebt, ein Strahlen ins Gesicht! 



Die Islandpferde sind ein Teil von Island und der isländischen Kultur – aber durch ihre faszinierenden Eigenschaften haben sie in den letzten Jahren weite Teile des Kontinents erobert, sogar in Amerika und Australien gibt es inziwschen Isländer! Ob als Freizeit-, Familien, Sport-, Spaß- oder Zuchtpferd, das Islandpferd ist fast überall auf der Welt bekannt und beliebt. Sogar eine Weltmeisterschaft für Islandpferde gibt es...

Gastartikel von Irina (bei Interesse könnt ihr gern bei mir vorbeischauen www.onthewaytofindanewhorizon.wordpress.com )

Freitag, 16. Oktober 2015

Keine Angst vor der Freiheit - 6 Gründe alleine zu reisen

Viele reagieren etwas erschrocken, wenn man berichtet , das man gerne alleine Unterwegs ist. Nicht nur wegen der ¨Gefahren¨ die einem in fremden Ländern über den Weg laufen können, sondern auch weil sie Angst vor der Einsamkeit haben.
Ich möchte nicht aufschließen, dass es in einigen Ländern (vor allem für uns Frauen) riskanter ist alleine zu reisen, als mit einer  Begleitung, allerdings gibt es durchaus gewichtige Argumente, warum du trotzdem unbedingt mal alleine Reisen solltest. Meine persönlichen Gründe alleine zu reisen dafür habe ich aufgelistet::



1.Du musst auf Niemanden Rücksicht nehmen, egal ob es um die Reiseroute, Locations zum Abendessen, Reisetempo, Lebensmitteleinkäufe, oder  das Treffen mit anderen Backpackern geht. Die Entscheidung liegt immer bei dir alleine. Kompromisslos kannst du dich treiben lassen und kommst damit dem Gefühl absoluter Freiheit am nächsten.

2.Du lernst viel schneller andere Menschen kennen. Das gilt sowohl für andere Backpacker, als auch für Locals. Wer in Gruppen reist bleib meistens in dieser Gruppe und spricht dann auch zum großen Teil der Reise seine Muttersprache. Wer alleine reist  spricht meistens hauptsächlich Englisch, oder eben die Sprache des Landes, das er gerade bereist, vorausgesetzt er beherrscht sie.

3. Und auch dich selbst lernst du besser kennen, denn wenn du im Kontext einer Gruppe, die dich möglicherweise schon lange kennt jemanden kennen lernst bleibst du automatisch in der (möglicherweise veralteten) Rolle, die du in dieser Gruppe vertrittst. Wenn du aber alleine jemanden kennen lernst, dann bist du genau die Person, die du eben gerade bist.
Wenn du zum Beispiel mit Freunden verreist, die du noch aus deiner Schulzeit kennst, werden sie dich immer noch ein bisschen als den Menschen wahrnehmen, der du in der Schulzeit warst, obwohl du dich natürlich weiterentwickelt hast, und deshalb verhältst du dich dann auch automatisch ein bisschen so, wie du dich eben damals verhalten hast. Wenn ihr dann gemeinsam neuen Menschen begegnet bist du ja nicht zu dieser neuen Person ganz anders. Wenn diese Schulfreunde allerdings nicht da sind musst  du nicht derjenige sein der du in dieser Gruppe bist, sondern kannst neuen Personen komplett unbefangen entgegen treten und merkst dabei, wer du selbst , gelöst von allen Gruppen, bist.


4. Du reist viel intensiver, da du nicht durch Gespräche über die Heimat, die Arbeit, das Studium oder die Familie von den großartigen Sachen abgelenkt wirst, die dir das neue Land bietet.

5.Dein Selbstbewusstsein wird  in dem Moment, in dem du merkst, das du vollkommen alleine in einem Fremden Land auskommst und es überhaupt kein Problem ergibt von A nach B zu kommen, eine Übernachtungsmöglichkeit oder etwas zu  Essen zu finden, extrem gestärkt. Dieses Gefühl von Unabhängigkeit nimmst du mit nach Hause.


6. Du hast endlich, komplett aus dem gewohnten Tagesrhythmus gerissen, Zeit dich mit den Gedanken auseinander zu setzen, die du immer vor dir her geschoben hast. Zeit, die komplett dir alleine gehört, die du mit niemanden Teilen musst. 

Deshalb solltest du auf keinen Fall vergessen ein Reise-Tagebuch einzupacken, um alles Erlebte und Gedachte festzuhalten und besser verarbeiten zu können.
Ich hoffe meine Gründe alleine zu reisen haben dich inspiriert und dir Mut gemacht!
Also lass es einfach auf einen Versuch drauf ankommen!